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Pleitewelle in der Solarbranche: Solarnative und Bosswerk in der Insolvenz – Was passiert mit SMA, Varta und Meyer Burger?

23. September 2024 Peter Kern 0 Comments

Die deutsche Solarbranche steht vor massiven Herausforderungen, da mehrere Unternehmen insolvent geworden sind oder große strukturelle Veränderungen durchlaufen. Während sich die beiden Mittelständler Solarnative und Bosswerk in der Insolvenz befinden, müssen auch größere Akteure wie SMA Solar Technology, Varta und Meyer Burger ihre Geschäftsmodelle anpassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Solarnative und Bosswerk: Insolvenzen durch Preisdruck und Konkurrenz

Das hessische Unternehmen Solarnative, bekannt für seine Mikro-Wechselrichter und Lösungen im Bereich Balkonkraftwerke, meldete im Juni 2024 Insolvenz an. Trotz technischer Innovationen konnte sich Solarnative nicht gegen den intensiven Wettbewerb und den enormen Preisdruck in der Branche behaupten. Besonders der zunehmende Import günstigerer Produkte aus Asien führte zu massiven Margeneinbrüchen, die das Unternehmen letztlich in die Insolvenz trieben.

Auch Bosswerk, ein weiterer Anbieter von Solartechnik, musste sich dem globalen Wettbewerb geschlagen geben und Insolvenz anmelden. Die strategische Ausrichtung auf Balkonkraftwerke und kleinere Solaranlagen reichte nicht aus, um die steigenden Kosten und die schwierige Beschaffungssituation und Lagerhaltung zu kompensieren. In einem überfüllten Markt war es für Bosswerk schwer, gegen große und internationale Anbieter zu bestehen.

SMA und Varta: Strukturelle Veränderungen, um den Markt zu halten

Auch die großen Namen der Branche stehen unter Druck. SMA Solar Technology, einer der weltweit führenden Anbieter von Wechselrichtern für Solaranlagen, befindet sich in einer Phase der Restrukturierung. Nach Jahren der Marktführerschaft kämpft SMA mit starken Wettbewerbseinflüssen, besonders aus Asien, sowie sinkenden Margen. Zudem ist die Konkurrenzfähigkeit deutscher Produkte auf dem internationalen Markt aufgrund höherer Produktionskosten bedroht. SMA setzt derzeit verstärkt auf die Diversifizierung und die Entwicklung neuer digitaler Services, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das Traditionsunternehmen Varta, bekannt vor allem für seine Batterietechnologie, sieht sich ebenfalls mit Herausforderungen konfrontiert. Zwar konnte Varta sich in den letzten Jahren als Batterie-Lieferant für Speicherlösungen im Solarsektor etablieren, jedoch drückt auch hier der internationale Preisdruck. In Folge dessen kündigte das Unternehmen umfassende Umstrukturierungen an, um die Produktionsprozesse effizienter zu gestalten und die Kosten zu senken.

Meyer Burger: Hoffnungsträger oder nächste Insolvenz?

Auch Meyer Burger, ein weiterer bedeutender Akteur in der europäischen Solarindustrie, steht vor großen Herausforderungen. Nach einer umfassenden Neuausrichtung und dem Fokus auf die Herstellung von Solarzellen und -modulen „Made in Europe“ geriet das Unternehmen zunehmend in Schwierigkeiten. Die Produktion in Deutschland sollte eigentlich als Gegengewicht zu asiatischen Billiganbietern positioniert werden, doch hohe Produktionskosten und eine geringere Nachfrage nach europäischen Produkten erschweren die Situation. Meyer Burger hat in der Vergangenheit bereits mehrfach Rettungspläne umgesetzt und sucht nach neuen Wegen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das Unternehmen fokussiert sich derzeit verstärkt auf die Integration neuester Solartechnologien, wie die Entwicklung von Heterojunction-Technologien (HJT), um sich gegenüber der Billigkonkurrenz aus Asien zu differenzieren. Dennoch bleibt die Frage offen, ob sich Meyer Burger langfristig auf dem Markt behaupten kann.

Fazit: Die deutsche Solarbranche steht vor einem Umbruch

Während mittelständische Unternehmen wie Solarnative und Bosswerk in die Insolvenz geraten sind, kämpfen Schwergewichte wie SMA, Varta und Meyer Burger mit massiven Umstrukturierungen und Anpassungen, um ihre Marktposition zu halten. Der zunehmende globale Wettbewerb, insbesondere aus Asien, zwingt viele deutsche Solarfirmen zu kostspieligen Anpassungen und Restrukturierungen.

Trotz der Herausforderungen gibt es immer noch Hoffnung auf eine Erholung, insbesondere wenn Unternehmen auf innovative Technologien und effizientere Produktionsprozesse setzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche weiterentwickelt und welche Unternehmen in der Lage sind, gestärkt aus dieser Umbruchphase hervorzugehen.

Auch Kunden des bereits insolventen Unternehmens GreenAkku, welches von Bosswerk betrieben wird, sollten bei ihren Bestellungen stets auf lieferbare Produkte achten, damit diese nicht leer ausgehen oder alternative vertrauensvolle Händler wählen. 

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